Zum Zeitpunkt "31.12.2023" leben in der Gemeinde Müllenbach 433 KatholikInnen.
Die heutige Pfarrkirche zu Müllenbach dürfte nach Hinweisen in Pfarrakten wohl die dritte Kirche auf dem jetzigen Platz sein. Schon 1621 wird eine Kapelle in Müllenbach erwähnt, "die einen Altar besitzt, auch einen Kelch mit Zubehör und daß wöchentlich das hl. Opfer gefeiert wird". 1733 dann, wird vom Neubau einer Kapelle an gleicher Stelle berichtet. Der Ort war gewachsen. Zudem besuchten Gläubige aus Laubach und Hochpochten die Messen in Müllenbach. Der Neubau (Hauptschiff) hatte die Maße 21 x 21 Fuß (ca.7 x 7m). Es fehlten jedoch Beichtstuhl, Orgel und Sakristei. Da auch diese Kapelle in den folgenden Jahrzehnten die Gläubigen nicht alle aufnehmen konnte, wurde im Jahre 1847 durch den Gemeinderat Müllenbach beschlossen, eine neue, größere und allen Bedürfnissen angepasste Kirche zu bauen.
1851 wird hierzu unter dem Vorsitz von Mathias Schmitz, Glockengießer und Grubenbesitzer zu Müllenbach, ein Kirchenbauverein gegründet, der die Planung in den folgenden Jahren umsetzen soll. Mitglied im Kirchenbauverein wurde jeder, der einen Beitrag zum Kirchenbau leistete. Ehrenmitglieder waren gar die Preußische Königsfamilie unter Führung seiner Majestät König Friedrich Wilhelm von Preußen. Man beauftragte Dombaumeister Vinzenz Statz aus Köln mit der Planung des Bauwerkes. Die Müllenbacher Bürger versuchten durch einen hohen Beitrag an Eigenleistungen die Kosten des Kirchenbaus in dieser sehr armen Zeit so gering wie möglich zu halten. Bruchsteine zum Bau der Kirche wurden innerhalb des Ortes in einem Steinbruch geschlagen und zum Bauplatz transportiert. Schreiner bearbeiteten die Bretter und Balken für den Dachstuhl und die Schieferbrecher schlugen den Dachschiefer in den Gemeindegruben. Der Ortsansässige Glockengießer fertigte die Glocken unentgeltlich, allein die Kosten des Rohmaterials mußten getragen werden. Einige Bürger machten sich auf den Weg zu Spendensammlungen, die sie bis tief ins Saarland sowie in den Westerwald nach Altenkirchen und Wetzlar führten. Nach entbehrungsreichen und arbeitsintensiven Jahren konnte dann am 08. Juli 1855 durch Bischof Arnoldi die feierliche Einweihung der Kirche vorgenommen werden. "Es war dies ein Fest", so schreibt man in den Akten des Kirchenbauvereins, "wie es die weite Umgegend noch nicht erlebte; eine Feier, deren mächtiger, erhabener Eindruck zur Erhebung und Befestigung tiefer Religiosität und zur Verherrlichung unserer Christkatholischen Kirche unvergesslich sein und bleiben wird." Ein Meisterwerk, welches die armen Schieferbrecher des Ortes mit eigenen Händen und Aktivitäten geschaffen haben. Die gewaltige Bausumme betrug 13.873 Thaler. Dieser Wert wird anschaulich, wenn man berücksichtigt, dass dieses, zu damaliger Zeit, etwa den Kosten für 37 durchschnittlich ausgestattete Wohnhäuser entsprach (375 Thaler je Haus).